Lange ist´s her, seit unserem letzten Blogbeitrag. Der Grund dafür ist relativ simpel: So ein Hausbau hält einen ganz schön auf Trab. Da bleibt neben der Arbeit, dem Haushalt und anderen Verpflichtungen nicht mehr viel Zeit für andere Dinge. Da es aber in dieser Woche endlich etwas ruhig wurde, nehme ich mir die Zeit und berichte nicht nur über die beiden Stelltage, sondern über die gesamten letzten Wochen. Es hat sich nämlich einiges getan. Wer uns auf Social Media verfolgt, hat sicher schon einen kleinen Eindruck erhalten. Für alle anderen kommt hier also unser Hausbau-Update.
Die Stelltage
Die beiden Stelltage waren ursprünglich für Anfang Mai geplant. Da das Wetter nicht mitspielte – es war extrem windig – wurde kurzerhand und ganz kurzfristig umdisponiert. Mitte Mai ging’s dann endlich los. Leider machte uns der Wind bei den Planungen des ersten Stelltags wieder einen Strich durch die Rechnung. Früh um halb 7 machten wir uns auf den Weg zu unserem Grundstück und auf halben Wege holten wir die LKWs mit unsere Hausteilen ein. Eigentlich hätten wir überholen können, waren aber zu fasziniert, dass auf den Lastern vor uns unser Haus fährt. 😉
Am Grundstück angekommen war der Kran bereits angekommen und die Gerüstbauer der Firma KIN Gerüstbau aus Uehlfeld voll bei der Arbeit. Bei Häusern in Holzständerbauweise wird zuerst das Gerüst aufgebaut, damit die Mitarbeiter unserer Hausbaufirma später die Teile, die vom Kran transportiert werden, an die richtige Stelle bugsieren konnten. Im Anschluss wurden die sogenannten Schwellen gelegt. Bei Schwellen handelt es sich um dicke, lange Holzbretter, die genau an der Stelle am Boden fixiert wurden, an denen später die Wandteile unseren Hauses Platz fanden. Sowas wie der Grundriss des Hauses also.
Im Laufe des Tages wurde der Wind immer stärker, sodass schnell klar war, dass das geplante Stellen der Innenwände nicht stattfinden kann. Zu gefährlich wäre es gewesen, die schweren Wandteile zu bewegen. Sie wären regelrecht durch die Luft geschleudert worden. So zogen die LKWs mit unserem Haus am Abend wieder ab um am nächsten Morgen erneut den Weg zu uns zu finden.
Zeitraffer des 1. Stelltags
Am zweiten Stelltag ging´s ebenfalls zeitig los. Der Kran war sofort einsatzbereit und hatte nach kurzer Zeit auch schon das erste Wandteil am Haken. Im Werk wurden kleine, runde Aussparungen in die oberen Wandteilen gefräst, sodass der Kran die Teile mit seinen Befestigungsbolzen aufnehmen und transportieren konnte.
Das Gefühl zu beschreiben, welches wir hatten, als die erste Außenwand an seinen Platz kam, ist unbeschreiblich. Pure Freude… Nach und nach wurde ein Teil nach dem anderen dort befestigt, wo es sein sollte und schon zum Mittag war das gesamte Erdgeschoss, samt Innenwänden und Zwischendecke fertig. Am Nachmittag ging’s weiter mit dem Obergeschoss und leider merkte man an dem Wind auch heute, dass sich da was zusammenbraut. Die Wandteile drehten sich am Kran in der Luft, sodass uns ganz schön mulmig wurde. Die Mitarbeiter von Holzbau Schorr waren jedoch gelassen und bugsierten ein Teil nach dem anderen routiniert und ohne Bedenken an die richtige Stelle. Sie arbeiteten den gesamten Tag so gewissenhaft, man konnte ganz deutlich erkennen, dass sie ein eingespieltes Team sind und alle genau wissen, was zu tun ist.
Gerade als es mit dem ersten Teil unseres Daches weiterging, entlud sich der Wind und das Grummeln am Himmel in einem heftigen Regenschauer. Die Mitarbeiter unseres Bauunternehmens blieben aber eisern am Ball und ließen sich durch den Regen nicht abschrecken. Ein Dachelement nach dem anderen schloss nach kurzer Zeit unser Haus. Die Arbeiter waren am Ende des Tages klitschnass und auch unser Haus hat bereits seine Taufe erhalten. Glücklicherweise kann es die Nässe aber gut vertragen und einfach nach kurzer Zeit ohne Folgen wieder trocknen.
Um 19 Uhr wurde zusammengepackt, denn ein voll durchgepowerter 12-Stunden-Tag liegt hinter den Männern und uns. Da haben die doch tatsächlich in nur einem einzigen Tag ein komplettes Haus mit 200 qm Fläche hochgezogen. Ich glaube mehr muss man dazu nicht sagen. Die Männer haben größten Respekt und vor Allem Lob verdient. Übrigens hat auch die Arbeitsvorbereitung im Werk tolle Arbeit geleistet. Denn jeden Teil fand passgenau seinen richtigen Platz.
In den darauffolgenden Tagen verrichteten die Mitarbeiter von Holzbau Schorr noch ihre restlichen Arbeiten im und am Haus.
Zeitraffer des 2. Stelltags
Dacheindeckung und Trockenbau
Bereits wenige Tage später wurde unser Pultdach am Haus und unsere Flachdächer an Garage und Anbau fertiggestellt. Die Trockenbauer begannen im Haus mit ihren Arbeiten. Es wurden Lattungen und Dämmplatten an bzw. in den Wänden und Decken angebracht. In die Dämmplatten konnten Elektriker und Sanitärer später die Installationen verstecken.
Elektro
Die anschließenden Elektroarbeiten nahmen ca. 2 Wochen in Anspruch. Da wir uns für ein Bus-System entschieden haben gab es einige Kabel und Leitungen, die verlegt werden wollten. Immer mal wieder wurden wir zur Absprache auf die Baustelle gerufen. Das haben wir dann meist vor die Arbeit oder in die Mittagspause verlegt. Wir nahmen es als absolut positiv auf, dass Arbeiten nicht einfach verrichtet wurden, sondern dass wir immer wieder zu genauen Positionierungen von Steckern, Dosen oder Außenfühlern einbezogen wurden.
Trockenbau 2 und Elektro 2
Nach der Elektro-Installation kamen die Trockenbauer erneut auf die Baustelle, um Wände und Decken endgültig mit Gipskartonplatten zu schließen. Sie übernahmen übrigens auch das Einblasen der Dämmung in den Innenwänden. Nach Fertigstellung ergab unser Haus nochmal ein ganz neues Bild und wir hatten mal wieder einen Aha-Moment. Mit geschlossenen Wänden und Decken sieht es fast schon wohnlich aus. Zumindest wird die Vorstellung des fertigen Innenausbaus viel besser. Gleich im Anschluss rückte der Elektriker an, um Dosen und Schalter an den Wandrückseiten fertigzustellen.
Fußbodendämmung und Estrich
Schlag auf Schlag ging´s weiter. Die Fußbodendämmung wurde verlegt und direkt darauf die Fußbodenheizung angebracht.
Wenige Tage später nahm das Gießen des Estrichs ca. einen Tag in Anspruch und musste dann erst mal kurze Zeit ruhen. Nach ca. 3 Tagen konnten wir den Boden zum ersten Mal betreten. Schon als wir das Haus aufschlossen, nahmen wir tropische Temperaturen war und das Wasser tropfte nur so von den Fenstern. Die Luftfeuchtigkeit war so hoch, dass wir die Nässe mit Handtüchern von den Fenstern wischen mussten. Seither fahren wir drei Mal am Tag ins Haus um jeweils 20 Minuten Stoßzulüften. Das richtige Lüften ist enorm wichtig, dass der Estrich gut trocknen kann. Denn erst dann kann der Fließenleger mit dem Verlegen der Fliesen in den Bädern beginnen.
Morgen sind wir also in der vierten Lüftungswoche und seit ca. 10 Tagen wird unsere Fußbodenheizung durch ein spezielles Gerät mit einem Programm auf 50 Grad aufgeheizt. Das ermöglicht eine schnelle aber schonende Trocknung des Estrichs. Mittlerweile herrscht trockene Hitze und keinerlei Feuchtigkeit setzt sich mehr an den Fenstern ab. Nächste Woche wird die Feuchtigkeit des Estrichs gemessen und wir erfahren, ob wir wie geplant in der Woche mit dem Verlegen des Fußbodens weitermachen können.
In der Zwischenzeit wurde auch der Putz an der Fassade angebracht und das Haus, Anbau und Garage gestrichen. Die Männer der Stuckerei Sucker haben das wirklich toll gemacht. Keine Unebenheiten sind zu sehen.
Außerdem wird sich auch der Trockenbauer noch einmal auf den Weg zu uns machen und die Gipskartonplatten verspachteln und abschleifen, sodass mit dem Streichen begonnen werden kann.
Alles in allem ist der komplette Prozess von vorne bis hinten perfekt durchgetaktet, jeder Handwerker hält sich an seine Zeiten, sodass wir ohne Verzug durch die gesamte bisherige Bauphase kamen.