Mittwoch morgen 10 Uhr in Neustadt – das Handy klingelt – Bauunternehmen ist dran – in 2 Stunden rückt der Bagger an.
Ja, so spontan muss man dann eben sein, dachten wir uns. Gleichzeitig überwog aber die Vorfreude, dass es nun endlich los geht. Wir gingen eigentlich davon aus, dass wir mit einer kleinen Vorlaufzeit mitgeteilt bekommen, dass unser Erdbauunternehmen starten wird. Aber wahrscheinlich haben wir da einfach ein anderes Verständnis von „klein“ oder von „Vorlaufzeit“ 😉
Ist nicht weiter schlimm, denn für diese Arbeiten mussten wir nicht vor Ort sein und wurden entsprechend nicht für den Start gebraucht.
Schon den ganzen Tag saßen wir wie auf Kohlen, immer wieder in Gedanken auf der Baustelle. Wie mag es wohl voran gehen? Es war spannend zu beobachten, wie man selbst bei den Bodenarbeiten Aufregung verspüren kann. Da war es selbstverständlich, dass wir uns gleich am Abend ins Auto setzten, um den Fortschritt des ersten Tages zu begutachten.
Die Ecken unseres Hauses wurden einige Tage vorher mit Holzpflöcken vom Unternehmen abgesteckt. So weiß der Baggerfahrer gleich, in welchem Bereich er arbeiten muss. Als wir ankamen, waren sofort die beiden Erdhaufen erkennbar. Zuerst wurde die Humusschicht abgetragen und als separater Haufen auf dem Grundstück gelagert. Bei der Humusschicht handelt es sich um fruchtbaren Boden, der später wieder als letzte Erdschicht auf dem Grundstück verteilt wird. Auf dieser kann dann Gras oder Gemüse wachsen.
Direkt daneben ragte ein weitaus größerer Erdhaufen in die Höhe. Der Baggerfahrer baggerte so tief, bis schließlich tragender Boden zum Vorschein kam. In unserem Fall handelt es sich um einen Lehmboden, dessen Ausgrabung später keine Verwendung mehr findet und entsprechend vom Bauunternehmen abtransportiert werden muss.
Am Folgetag rückten vollbeladene Laster an. Zig Lastwägen brachten insgesamt ca. 500 Tonnen Schotter, welche gleichmäßig in die an den beiden Tagen vorher ausgebaggerte Grube gefüllt wurden. Mit der Schotterschicht werden Unebenheiten im Boden ausgeglichen – das sogenannte nivellieren. Schließlich soll die Bodenplatte auf einem ebenen Untergrund gegossen werden, sodass das Haus später nicht schief steht.
Anschließend wurde der Schotter, der nur lose auf dem Grundstück verteilt wurde mit einer Bomag Walze verdichtet. Die Walze hat dabei eine solche Kraft, dass unsere Nachbarn berichteten, wie Gläser in den Schränken zu klirren begannen. All diese Arbeiten nahmen insgesamt ganze 4 Tage in Anspruch.
Übrigens wurde die Schotterschicht an allen Seiten ca. 1,5 Meter größer vorbereitet, damit auch das Gerüst, welches für den Aufbau unseres Holzhauses benötigt wird, auf der gleichen Ebene stehen kann. So gut präpariert, kann nächste Woche auch schon die Bodenplatte kommen.